Textproben Mehr Lesen macht noch schlauer

Das Feuer

Beim Grillen bringt man die Holzkohle gerne mithilfe von Anzündwürfeln zum Glühen. Sie sind mit leicht entzündlichen Flüssigkeiten getränkt. Gefährlich sind aber die flüssigen Grillanzünder. Die leicht entflammbare Flüssigkeit kann beim Anzünden verpuffen und schwere Verbrennungen verursachen.

Aber wir brauchen das Feuer auch zur Herstellung unzähliger Dinge, die mit seiner Hilfe gebrannt, geschmolzen, gekocht oder getrocknet werden. Es schmilzt in gewaltigen Hochöfen die Metalle aus den Erzen, in den Glashütten den Quarzsand zu Glas. Es brennt im Kalkofen den Kalk und lässt in den Ziegelöfen den weichen Ton zu harten Ziegeln werden. Im Dampfkessel verwandelt es Wasser in lebendige Kraft.

Nicht immer ist das Feuer ein Freund des Menschen. Es kann auch großen Schaden anrichten, Wälder niederbrennen und Häuser, ja ganze Städte vernichten. Unzählige Menschen sind im Feuer schon ums Leben gekommen.

Der Aralsee trocknet aus

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Bald warnten Umweltschützer vor einem Austrocknen des Aralsees. Die beiden großen Flüsse brachten nicht mehr genügend Wasser in den See. Es verdunstete mehr Wasser, als die Flüsse nachliefern konnten. Der See trocknete innerhalb von 50 Jahren bis auf kleine Wasserflächen aus, die so salzhaltig sind, dass keine Fische mehr darin leben können. Wo früher der Aralsee war, ist heute die lebensfeindliche Aral Kum, die Aral Wüste. Die Ausleitung der Flüsse in die Baumwollfelder von Kasachstan und Usbekistan führte zu einer der größten Umweltkatastrophen der Welt. Für Baumwollstoff, für T-Shirts.

Die Luft, die wir atmen

Die Luft um uns herum ist eine Mischung aus verschiedenen Gasen. Mehr als drei Viertel davon sind Stickstoff, das Übrige ist hauptsächlich Sauerstoff. Die Luft enthält auch eine kleine Menge Kohlendioxid (auch bekannt unter der Abkürzung CO2) und verschiedene andere Spurengase, man  spricht auch von Edelgasen.

Die Luft enthält meist auch Wasserdampf. Manchmal sogar sehr viel. Wolken, Dunst und Nebel sind sichtbar gewordener Wasserdampf. Sauerstoff ist der Teil der Luft, den wir brauchen. Wenn die Luft in unsere Lungen kommt, geht der Sauerstoff in die winzigen Blutgefäße unserer Lungen. Das Blut bringt ihn dann in alle Teile unseres Körpers.

Von der Larve zum Insekt

Bei unseren Wassertierchen kommt sehr oft das Wort Larve vor. Libellenlarve, Eintagsfliegenlarve, Stechmückenlarve, Schlammfliegenlarve usw. Vielleicht hast du dich schon gefragt, welcher Unterschied zwischen einer Libelle und einer Libellenlarve besteht.

Die meisten Insekten machen eine Entwicklung durch, die man ein bisschen mit der Entwicklung von Fröschen vergleichen kann. Ein Frosch beginnt sein Leben als Ei, was wir als Froschleich kennen. Daraus schlüpft eine Kaulquappe, aus der schließlich ein Frosch wird. Bei den meisten Insekten läuft eine ähnliche Entwicklung ab. Eine Libelle legt ebenfalls Eier. Daraus schlüpfen Libellenlarven. Zuerst sind diese Larven sehr klein. Wenn sie größer werden, müssen sie sich häuten. Das ist anders als bei den Kaulquappen. Da findet keine Häutung statt.

 

Plastikmüll in den Meeren – ein Weltproblem

Plastiktüten, Plastikflaschen, Plastikfolien, Plastikkleiderbügel, Plastikbecher, Plastikblumentöpfe, Plastiknetze, Plastikpuppen und und und – all das schwimmt im Meer. Jährlich geraten bis zu 9 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Gewässer und damit in die Meere.
Wie kann das sein? Unser Abfallsystem funktioniert doch gut. Wir trennen unseren Müll. Plastikabfälle kommen auf den Wertstoffhof. Plastikmüllbeutel für den Restmüll gehen in die Müllverbrennung. Wie kann Plastikmüll in Meer gelangen?

Leider ist es gar nicht so, dass überall auf der Welt Müll geordnet entsorgt und behandelt wird. In den meisten, vor allem in den ärmeren Ländern gibt es keine technisch gut funktionierende Müllentsorgung oder gar Mülltrennung.

Müll wird irgendwo abgelagert oder in Bäche, Flüsse, Seen oder Meere geworfen. Und gerade der Plastikmüll verrottet nicht wie manch anderer Müll. Er bleibt über viele Jahrzehnte wie er ist. Das Salzwasser der Meere und die Sonne zersetzen zwar eine Plastikflasche irgendwann zu kleinen und kleinsten Teilchen. Doch ist dieses Mikroplastik besonders schädlich für alle Kleinlebewesen im Meer, die man Plankton oder Krill nennt, weil sie mit vielen giftigen Schadstoffen behaftet sind.

Auf dem Wertstoffhof

Wenn du schon einige Kapitel aus dem Bereich „Eine saubere Umwelt“  bearbeitet hast, weißt du schon, dass Abfälle vielfach zu wertvoll zum Wegwerfen sind. Die richtige Entsorgung ist nicht immer ganz einfach, denn nur weniges gehört wirklich in die Restmülltonne.

Bei uns in Deutschland ist sehr vieles durch Gesetze und Vorschriften genau geregelt. So gibt es auch ein Kreislaufwirtschaftsgesetz. Dieses Monsterwort muss man erst mehrmals lesen:

Kreislaufwirtschaftsgesetz. Trotzdem versteht es kaum jemand. Das ist leider oft so bei unseren Gesetzen und Vorschriften. Schauen wir mal, was in diesem Gesetz steht. Ich schreibe es dir gleich so auf, dass du es verstehst:

Abfälle müssen so entsorgt werden, dass niemand, weder ein Mensch noch die Umwelt zu Schaden kommt. Abfälle müssen nach ihrem Wert getrennt werden. Nur ein kleiner Rest der Abfälle ist wertlos, also Restmüll.

Dieser Restmüll wird meist in Müllheizkraftwerken verbrannt. Auch aus diesem Restmüll wird noch Energie gewonnen, z. B. zum Beheizen von Wohnungen.

Die Abfälle, in denen Wertstoffe enthalten sind, kommen entweder in besondere Tonnen wie Bio- oder Papiertonnen oder auf den Wertstoffhof, den es in nahezu allen Gemeinden und Städten unseres Landes gibt.

Wasser ist knapp

„Warum?“, wirst du fragen. „Wir haben doch genügend Wasser. Immer wenn ich den Wasserhahn aufdrehe, kommt Wasser. Egal, ob ich trinken, baden oder duschen will oder nur die Hände waschen. Die Toilettenspülung funktioniert mit Wasser. Wasch- und Spülmaschine bekommen Wasser. Papa wäscht unser Auto mit viel Wasser in der Waschanlage. Unsere Nachbarn haben den ganzen Sommer über einen gefüllten Swimming-Pool im Garten. Wieso sollte Wasser knapp sein?“

Ach so! Manchmal hört man, dass es bei uns in manchen Gegenden zu wenig regnet. Das macht den Bauern Probleme. Die Felder sind zu trocken. Da wachsen Kartoffeln, Rüben, Mais und anderes Getreide schlecht. Aber im nächsten Jahr ist es meist wieder besser. Regenreiche, kühle Sommer sind bei uns doch häufiger als trockene, heiße.

Aber es gibt Länder, in denen es viel, viel weniger regnet, als bei uns. Trockengebiete gibt es überall auf der Erde. Auch dort leben Menschen. Aber die haben es weit schwieriger an das Wasser zu kommen, das sie täglich brauchen.

Ein bisschen Arabisch

Die Sahara und die Arabische Wüste liegen in Ländern, in denen arabisch gesprochen wird. Auch das Wort Sahara ist arabisch und bedeutet einfach Wüste. In der arabischen Schrift geschrieben sieht das Wort Sahara so aus: صحارى. Das sieht recht schön aus, ist aber für uns nicht ganz einfach zu lesen. Es gibt da nur eine Schreibschrift und die Buchstaben verändern sich, je nachdem, ob sie am Wortanfang, in der Mitte oder am Ende stehen. So ähnlich, wie wir Groß- und Kleinbuchstaben verwenden. Nur stehen die Großbuchstaben in Arabisch am Wortende. Außerdem wird Arabisch auch noch von rechts nach links geschrieben und gelesen. In arabischer Schreibrichtung wäre Sahara dann: Arahas. Ein arabisches Buch schlägt man von „hinten“ auf.

Übrigens: Du wusstest sicher schon, dass unsere Ziffern aus dem Arabischen stammen. Das Wort „Ziffer“ ist ebenfalls arabisch und bedeutet Null. Auch das Wort Zuckerسكر ist arabisch.

Was sind Wüsten?

Wüsten gehören zu den großartigsten Landschaften unserer Erde. Große Wüsten gibt es, außer in Europa, auf allen Kontinenten. Zusammen genommen bedecken Wüsten ein Fünftel der gesamten Landfläche der Erde. Wenn wir „Wüste“ hören, denken wir an weite, staubtrockene Sandflächen mit hohen Dünen, auf die die Sonne heiß niederbrennt. Genauer gesagt sind Wüsten Gebiete, in denen es zu trocken oder zu kalt ist, dass Pflanzen wachsen können. Somit gehören auch die eisigen Polargebiete der Arktis und Antarktis zu den Wüsten. Die Trockenwüsten, dazu gehören die Sahara in Afrika und die Wüste Gobi im Inneren Asiens, entstehen in Gebieten, wo es nur ganz selten, oft Jahre lang, nicht regnet. Und wenn es einmal regnet, verdunstet und versickert das Regenwasser so schnell, dass es nicht ausreicht, Pflanzen über längere Zeit am Leben zu erhalten.

Elektrisches Licht gegen Petroleumlampe im Jahr 1914

„Guten Abend! Frau Nachbarin, wohin denn noch so eilig vor dem Dunkelwerden?“

„Auch guten Abend, Frau Doktor! Ich muss mich beeilen, noch vor der Dunkelheit Petroleum beim Krämer zu kaufen. Bald bin ich es aber leid, das ewige Petroleum holen! Und dann jeden Tag 2 bis 3 Lampen putzen, das Petroleum nachfüllen, ein Glaszylinder bricht auch so oft entzwei und zuletzt die Verunreinigungen, die mit Petroleumlampen gemacht werden. Die Lampen schwitzen aus, und die Petroleumtröpfchen fallen natürlich gerade dann ab, wenn die Suppenschüssel darunter steht. Mein Mann kann es nie hell genug haben, die Flamme wird möglichst hoch gedreht, und wenn ich wieder in das Zimmer komme, tummeln sich Rußflocken in der Luft. Besonders jetzt im Winter ist es so unangenehm. Dann muss bei eisiger Kälte gelüftet werden und die mollige Ofenwärme geht verloren.“

„Da pflichte ich Ihnen bei. Ich kann es aber nicht begreifen, dass Sie heute noch Petroleum kaufen wollen, wo wir doch seit 2 Monaten elektrischen Strom haben. Eine wahre Wohltat ist es für das ganze Dorf, dass von der Mühle elektrischer Strom bezogen werden kann. Ich war mir gleich klar darüber, als ich den Vortrag des Ingenieurs aus der Stadt über die Vorteile des elektrischen Lichtes angehört hatte, dass ich meine alten Petroleumlampen außer Dienst setzen würde. Sehen Sie Frau Nachbarin, elektrisches Licht ist so bequem. An einem Knopf neben der Türe brauche ich nur zu drehen, dann brennt die Lampe und wieder ein Knips und es ist dunkel. Die elektrischen Lampen können überall, wo man sie nötig hat, angebracht werden. Insbesondere für Sie scheint mir das elektrische Licht von ganz bedeutendem Vorteil zu sein, im Viehstall und in der Scheune. Überall wo offenes Licht vermieden werden muss. Durch elektrisches Licht brennt nichts an, man erzielt dadurch in landwirtschaftlichen Gebäuden eine Feuersicherheit.“

„Sie haben recht, Frau Doktor, ich will mit meinem Mann einmal sprechen, dass wir uns auch zum Anschluss melden.“