Lesen macht schlau – Textproben 2
Heiße Quellen
Wenn Wasser in Rissen und Spalten in große Tiefe versickert, erwärmt es sich stark. Denn die Temperatur unserer Erdkruste steigt mit zunehmender Tiefe. In Bohrlöchern von 5000 Meter Tiefe hat man 130° C gemessen. Wasser, das aus 3000 Meter aufsteigt, ist siedend heiß. Solche heißen Quellen oder Thermen gibt es auch in Deutschland. Die gelösten Mineralien machen sie zu Heilquellen. Sie sprudeln in Wiesbaden, in Aachen und in Baden-Baden.
Ebbe und Flut – Die Gezeiten
Wenn der Mond über dem Meer steht, hebt sich das Wasser unter ihm und bildet eine Flutwelle, die in gleicher Weise wie der Mond westwärts wandert. Wenn sie die Küste erreicht, steigt das Wasser am Ufer höher herauf. Wir sagen: „Die Flut kommt“.
„Die Ebbe kommt“, wenn beim Weiterwandern des Mondes der Wasserstand wieder sinkt und die Strandflächen wieder trocken werden. Da der Mond täglich um etwa 50 Minuten später aufgeht, treten auch Flut und Ebbe jeden Tag um dieselbe Zeit später ein.
Elektrizität
Schon die alten Griechen wussten etwas von der Elektrizität. Sie hatten entdeckt, dass der Bernstein magnetische Eigenschaften hat. Wenn man an ihm reibt, zieht er zum Beispiel Haare an. Bernstein heißt auf Griechisch Elektron. Jetzt weißt du, woher das Wort Elektrizität kommt. Aber es dauerte noch lange, bis die Menschen herausfanden, wie man einen elektrischen Strom fließen lassen musste, dass er für uns arbeitet.
Die Entdecker mussten experimentieren, welche Stoffe Strom leiten und welche nicht und wie Strom am besten erzeugt wird. Heute erhalten wir Strom aus Batterien und Generatoren. In Batterien entsteht Strom aus Chemikalien. Bei Generatoren ist es die Bewegung, die Strom erzeugt.
Wasser, Wind oder Dampf bringen Turbinen in Bewegung, die wiederum Generatoren antreiben. Jeder kennt den Dynamo am Fahrrad, der Strom für die Fahrradlichter erzeugt. Ein Dynamo ist nichts anderes als ein kleiner Generator. Die Stromgewinnung durch Fotovoltaik, das heißt Strom aus Sonnenenergie, gewinnt heute immer größere Bedeutung.
Das Wetter
Eine Wetterstation auf dem Mond hätte es leicht. Tag und Nacht ist dort das Wetter gleich: Schön und heiß am Tag, klar und kalt in der Nacht. Der Himmel ist immer schwarz und wolkenlos. Dort fehlt ja die Luft und somit das Wetter. Auf der Erde dagegen ist das Wetter sehr wechselhaft. Es gibt Sonne, Wolken, Wind, Regen, Gewitter, Schnee, Frost und Hagel.
Das Pfahlbaumuseum von Unteruhldingen
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Schon im Jahr 1922 hat man in Unteruhldingen versucht, Häuser auf Pfählen, wie in der Jungsteinzeit, naturgetreu wieder aufzubauen, um zu zeigen, wie Menschen damals gewohnt und gelebt haben.
Das Pfahlbaumuseum von Unteruhldingen ist ein Freilichtmuseum, zu dem jährlich viele tausend Besucher kommen. Es zeigt nicht nur die Häuser, sondern auch originale Fundstücke, wie Werkzeuge, Schmuck und Möbel aus der Jungsteinzeit und der darauf folgenden Bronzezeit.
Die große Himmelsuhr
Die Sterne scheinen bei Tag ebenso wie in der Nacht. Aber während des Tages ist das Sonnenlicht so hell, dass es das viel schwächere Licht der Sterne überstrahlt.
Wenn die Sonne im Westen untergeht, wird der Himmel dunkel genug, so dass die Sterne allmählich sichtbar werden; zuerst nur die hellsten, aber bald Hunderte und Tausende.
Auch die Sterne gehen im Westen unter. Neue Sterne steigen im Osten empor und bewegen sich langsam westwärts, wie kleine Sonnen in der Nacht. In Wirklichkeit stehen die Sterne still und es ist die Erde, die sich dreht.
Wie ein großes Rad scheint sich der Nachthimmel um einen festen Punkt zu drehen. Nahe bei diesem Punkt steht ein Stern, den wir Nordstern oder Polarstern nennen. Den stillstehenden Punkt nennen wir den Nordpol des Himmels. Genau unter ihm liegt der Nordpol der Erde. Von Deutschland aus steht der Polarstern in gut halber Höhe über dem Horizont.